„Helmut-Kohl-Wahlkreis wieder schwarz“: CDU-Kandidat Sertac Bilgin feiert Sieg

Mit knapper Mehrheit holt Sertac Bilgin (43, CDU) den Sieg im Wahlkreis 206. Für ein Bundestagsmandat reicht es trotzdem wohl nicht. Er sieht das als Ansporn.

Herr Bilgin, hinter Ihnen liegen gut drei Monate Wahlkampf mit Hunderten Terminen. Was steht morgen auf dem Programm?
Morgen will ich erstmal bis 8 Uhr ausschlafen. Und dann werde ich zu Hause die Fenster putzen. Das mache ich gerne, es ist für mich Entspannung, wie Yoga. Außerdem freue ich mich, endlich wieder mehr Zeit mit meiner Frau und den drei Kindern zu haben. In den letzten Wochen bin ich morgens um 5 Uhr aus dem Haus und erst nach Mitternacht wieder zurückgekommen. Zunächst einmal gibt es aber für morgen noch einige Interviewanfragen wegen des neuen Wahlrechts.

Das dafür sorgen dürfte, dass Sie zwar den Wahlkreis mit 27,1 Prozent der Erststimmen knapp vor dem Titelverteidiger Christian Schreider (53, SPD) gewonnen, aber doch sehr wahrscheinlich kein Direktmandat geholt haben: Wie enttäuscht sind Sie?
Zunächst einmal freue ich mich und bin stolz, dass die Wähler mir ihr Vertrauen geschenkt haben. Dass es wegen des neuen Wahlrechts am Ende doch nicht reicht, ist vor allem traurig für die Wähler. Ich jedenfalls habe 96 Tage lang hart für den Sieg gearbeitet.

Haben Sie mit dem Ergebnis gerechnet?
Mein Ziel war das Direktmandat, das habe ich meinen Parteikollegen versprochen.Ich bin gegen den Amtsinhaber angetreten und habe gewonnen. Der Helmut-Kohl-Wahlkreis ist wieder schwarz.

Und zu großen Teilen blau. Warum ist es der CDU nicht gelungen, die Zustimmungswerte der AfD zu halbieren, wie von Friedrich Merz 2019 angekündigt?
Das ist sicher auch dem Bundestrend geschuldet. Ich halte es trotzdem auf jeden Fall weiter für möglich. Wir werden jetzt für die anstehende Landtagswahl noch eine Schippe drauflegen und weiter Klartext reden.

Sie waren bei der Kandidatensuche nicht von Anfang an als Favorit im Gespräch. Wie groß war am Ende der Rückhalt in der Partei?
Wichtig ist, wer vorne zieht. Dass es mehrere Optionen gibt, gehört in einer Demokratie dazu. Die drei Kreisverbände haben sich letztlich auf mich geeinigt und mich Ende November mit 91 Prozent der Stimmen nominiert. Im Wahlkampf stand die ganze CDU-Familie dann geschlossen wie selten hinter mir.

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